Selbstverständlich
stammen die meisten koscheren Weine dieser Welt aus ISRAEL. Aber viele
weitere Anbaugebiete stellen (z.Teil schon seit Jahrhunderten) koschere
Weine her: Frankreich, Italien, Kalifornien, Ungarn, Deutschland.
Eine Ursache ist die wachsende Zahl gläubiger Juden und ihre Nachfrage
nach höherqualitativen Produkten. Aber auch das Interesse weiterer
Konsumentenkreise an Qualitätskontrollen über die behördliche,
staatliche Lebensmittelkontrolle hinaus. Jüngste Vorkommnisse in
der Europäischen Landwirtschaft scheinen diese Anforderungen zu
rechtfertigen. In den USA z.B. werden unter den Lebensmitteln 8% als
koschere Ware abgesetzt - obwohl es nur 4 % wären, wenn ihr Verbrauch
auf die jüdische Bevölkerung beschränkt bliebe. Und auch
in Europa werben die Rabbiner seit kurzem verstärkt für ihre
Art der Qualitätsüberwachung. So produziert Deutschland bereits
koschere Heringe, Bier(!) und als ersten Qualitätswein NAGILA
vom Weingut Schenkel in Schwabenheim (s.u.).
Bezüglich Wein als auserwählter
Traubenfrucht garantiert ein Rabbiner die Produktion analog den Hygienevorschriften
der Thora, des Alten Testaments. Danach unterliegen alle Instrumente
und Maschinen äußerst akkurater sanitärer Reinigung,
tierische(!) Materialien sind vom Produktionsprozeß ausgeschlossen.
Der Wein soll parve bleiben und zur getrennten Küche, der milchigen
und fleischigen gleichermaßen gereicht werden können.
Benötigte Zusätze müssen koscher sein. Ein verantwortlicher
Rabbiner überwacht außerhalb der jüdischen Heimatregionen
die Produktion vom Pressen (Zerstören der Traubenschale) bis zum
zweifachen Versiegeln auf der Flasche. Kein Andersgläubiger darf
in dieser Zeit (oft bis zu 6 Monaten) in Kontakt mit der Maische kommen.
Nur strenggläubige Juden werden zur Mitarbeit - selbst zum Proben
ziehen vom Faß - zugelassen.
|